Viktor Kovalyk
“Spinnennetz”

Material: Leinen, Aquarell, Öl, Pigment, Lack

Maße: 139x79cm

Das Geheimnis der Gräser von Viktor Kovalyk

Viktor Kovalyk ist es in seiner Arbeit “Spinnennetz” meisterhaft gelungen, eine ganzheitlich durchkomponierte Lebenswelt zu erschaffen. In ihrer Komplexität doch differenziert stellen die Pflanzen ein Motiv dar, das Märchenhaftes visuell erlebbar macht.
Das Gemälde zeigt einen in sich geschlossenen Kosmos, in dem kein Detail verloren geht, sondern im Gegenteil durch die ganzheitliche Komposition des Werkes bewahrt wird. Im sorgfältig definierten, künstlerischen Raum wird das Einzelne zur Allgemeinheit, erzeugt durch eine meisterhafte Synthese von Komposition und künstlerischer Ausgestaltung. Der enorme Reichtum zeigt sich in einer Fülle an Formen, Knicken und Schattierungen, die sich wiederum in einer Vielzahl von pflanzlichen Erscheinungsformen manifestieren.
Archetypisch sind die Gräser mit einem Schleier aus Spinnweben in grau-violetten Schattierungen von Dunst kombiniert. Die sakrale Farbkombination – lila, pink, rauchig, grün – demonstriert ästhetisch und künstlerisch den Triumph der Natur, zeigt das Geheimnis der Pflanzen. Das dargestellte anschauliche “Königreich” der existierenden Welt zeigt, wie komplex und letztlich ungelöst die den Menschen umgebenden Manifestationen des Lebens sind, und fesselt den Betrachter daher mit seiner Tiefe.


Diese Arbeit von Viktor Kovalyk erinnert an die durchscheinenden Tempera-Striche der alten Meister der Ikonenmalerei. Die Textur der Leinwand ist nicht unter Farbe verborgen, sondern unterstreicht die einzigartige Kunst des Malers.


Es gibt keine einheitliche Lichtquelle, die verschiedenen Elemente werden nicht gleichermäßig beleuchtet, aber sie werden beleuchtet, und es ist diese künstlerische Technik, die das Geheimnis und den Charme der natürlichen Welt betont.
Das Motiv, die künstlerische Ausarbeitung, die Wahl der Farben und der durchgängige Rhythmus sind ein Merkmal der herausragenden und genialen Kunstwerke von Viktor Kovalyk.


Dirk Nudel